Ausgerechnet Body Positivity?!

10 Fragen und Antworten zu Body Positivity – deine Chance, dein “Gewichtsproblem” ein für alle Mal zu lösen

// Juli 2020 vs. Oktober 2022 // How it started vs. how it’s going… dieser Artikel wird dem, was es zu Body Positivity zu sagen gibt, nicht gerecht. Nun ja, auch ich lerne dazu. Demnächst wird dieser Blog-Bereich generell wieder mehr Aufmerksamkeit von mir erhalten und Artikel werden folgen, sicher auch einer zu Body Positivity aus meiner heutigen Sicht. Solange informiere dich zu Body Positivity zum Beispiel bei Marshmallow Mädchen [Werbung ohne Auftrag 🧡].

 

Hilfe, jetzt sollst du auch noch deinen Körper akzeptieren oder gar lieben, wo du dich so unwohl mit ihm fühlst und dich in manchen Situationen am liebsten unsichtbar machen würdest!

(„Ist die wahnsinnig?!“, höre ich dich schon rufen.)

Die Speckrollen am Bauch müssen definitiv weg, die sehen einfach sch*** aus und die Beine… mit denen kannst du keinen Preis mehr gewinnen, um es mal nett zu umschreiben. Der Zug ist abgefahren. Kurze Hosen im Sommer müssen mindestens knielang sein. Den Anblick kann man wirklich niemandem zumuten, schon gar nicht sich selbst.

Na klar, hast du von Body Positivity schon gehört – du bist ja nicht von gestern. Aber anfangen kannst du damit nichts. Also für dich persönlich. Das ist einfach nichts für dich. Ja, stimmt schon: viele der Frauen, die Body Positivity aktiv vertreten oder denen Body Positivity zugeschrieben wird, sehen mit ihren (oder trotz ihrer?) Kilos toll aus. Die haben einfach eine klasse Ausstrahlung. Und die trauen sich was.

Du dagegen

…also das ist nichts für dich! Hmm, wirklich nicht?

Hast du mal hinter die Hashtags und schön oder wahlweise mutig inszenierten Bilder geschaut?

Denn Body Positivity ist nicht nur ein Trend, es ist eine Lebenseinstellung.  Die dein Leben verbessern kann. Wirklich! Drastisch verbessern. Auch wenn sie sicher nicht die klassische Lösung für dein vermeintliches Gewichtsproblem liefert.

Hier beantworte ich die wichtigsten Fragen rund um Body Positivity.

10 Fragen und Antworten zu Body Positivity:

Body Positivity steht dafür, dass kein Körper wegen seines Aussehens diskriminiert werden soll. Entstanden ist die Bewegung aus der amerikanischen Fat Acceptance Bewegung: „Ziele sind das Bekämpfen unrealistischer Schönheitsideale, die Stärkung des Selbstwertgefühls des Einzelnen und des Vertrauens in andere Menschen.“ (Quelle: Wikipedia)

Die Bewegung ist eingebettet in andere gesellschaftliche und politische Bewegungen, denen wichtig ist, dass kein Mensch aufgrund körperlicher Merkmale diskriminiert werden soll: seien es Herkunft oder Hautfarbe, Geschlecht oder Behinderungen.

Zu diesen Werten stehe ich hundertprozentig, daher kann ich mich voll mit Body Positivity identifizieren. Und ich deute sie so, dass jeder mitmachen kann – auch oder gerade, wenn man sagt, dass man sich nicht vorstellen kann, seinen Körper zu mögen: denn Body Positivity kommt nicht über Nacht. Es ist eine schrittweise Entwicklung bzw. Hinführung. Body Positivity holt dich genau dort ab, wo du mit deinem Körper gerade stehst.

Jeder weiß, dass man eine tiefgefrorene Frontscheibe nicht mit kochendem Wasser übergießen sollte – sie könnte einen Sprung bekommen. Genauso ist es mit deinem Verhältnis zu deinem Körper: wenn du ihn ablehnst, vielleicht sogar hasst – dann wirst du mit einer Aufforderung, deinen Körper zu lieben, so gar nicht klarkommen. Langsam erwärmen ist das Motto!

Vielleicht wertest du deinen Körper gerade ab, checkst dich im Spiegel abwertend und findest immer Stellen, die nicht in Ordnung sind. Für die du dich schämst, die du bedecken, verstecken oder eben verändern willst. Vielleicht denkst du sogar, du MUSST sie verändern. Das alles zusammengenommen heißt, dass es dir schwer fällt oder ganz unmöglich ist, deinen Körper zu mögen.

Der erste Schritt ist dann, Body Neutrality, das heißt eine Neutralität deinem Körper gegenüber zu üben: Stelle erstmal fest und nimm bewusst wahr, wie du deinen Körper aktuell siehst und wie du über ihn sprichst. Überall dort, wo du negative Bewertungen vornimmst, versuche deinen Körper als Mittel zum Zweck zu sehen. Die wunderbare Hülle, die dir das Leben hier auf der Erde ermöglicht.

Statt „Meine Arme sind fett und hässlich.“ sage zum Beispiel: „Ich habe Arme.“ Das mag sich nach einem No-Brainer anhören, aber es hat eine große Kraft, den Hass abzuschütteln und den Körper zu wahrzunehmen als das, was er ist.

In der nächsten Stufe baust du dann Vertrauen in deinen Körper auf – deinen Körper, der (vielleicht trotz einiger Wehwehchen oder auch ernsterer Krankheiten) im Großen und Ganzen so wunderbar funktioniert und komplizierte biotechnische Vorgänge in Sekunden-Bruchteilen und ohne, dass du dich darauf konzentrieren musst. Geschweige denn, dass du weißt, was du dafür zu tun hättest 😉. Stelle dir die Frage, wie du deinen Körper siehst – als Erfüllungsgehilfen, der macht, was dein Kopf entscheidet und den du „schleifen“ und formen kannst, wie du möchtest oder als Partner auf Augenhöhe?

Du wirst dann merken, so langsam kommst du in die „warme“ Zone – den Bereich der Body Acceptance, der Körperakzeptanz. Du kennst deinen Körper, seine Bedürfnisse und Reaktionen und nimmst den Ist-Zustand an, aber du weißt intuitiv, dass dieser nicht in Stein gemeißelt ist. Dein Körper ist in Veränderung, genau wie Leben Veränderung bedeutet.

Und aus dieser Akzeptanz kann dann Body Love entstehen, die Liebe für deinen Körper. Sieh die Beziehung zu deinem Körper wie die Beziehung zu einem geliebten Menschen, Familienmitglied oder Freund: du liebst ihn, aber du musst nicht alles zu 100% an ihm toll finden. Steh einfach zu ihm, tue ihm gutes, rede neutral oder positiv über ihn (nicht mehr hasserfüllt) und eure Beziehung wird gedeihen.

Akzeptanz oder Liebe für deinen Körper bedeutet nicht, alles toll zu finden und nie wieder etwas an deinem Körper zu verändern. (Dein Körper wird sich sowieso mit der Zeit verändern.) Body Positivity an sich ändert an deinem Körper erst einmal rein gar nichts.

Es ist aber erstmal ganz normal, abnehmen zu wollen oder Angst vor dem Zunehmen zu haben. Ich habe für mich inzwischen erkannt, dass ich mein Leben nicht damit verbringen will, mich um die Außenwirkung meiner „Hülle“ zu kümmern. Es geht mir vielmehr darum, einen Körper zu haben, mit dem ich mit Freude gut und gern durch mein Leben gehe. Das gut zielt auf meine Gesundheit ab, das gern auf meine Einstellung zu meinem Körper.

Ich bin der Überzeugung, dass übergewichtig nicht gleichbedeutend mit krank ist. Daher muss aus meiner Sicht niemand automatisch abnehmen, der/die mehr Gewicht hat, als die aktuelle Norm vorgibt – man darf abnehmen. Zum Beispiel wenn es konkrete gesundheitliche Gründe gibt. Und man darf auch sein Essverhalten ändern, wenn man merkt, dass es einem nicht mehr guttut und man realisiert, dass andere Gründe als körperliche Bedürfnisse das Essen auslösen. Das alles trägt dazu bei, dass wir gut mit unserem Körper leben.

Gern mit meinem Körper zu leben, da geht es um meine Einstellung zu meinem Körper, zu meinem ganzen Leben und wie ich diese Dinge auch im Außen lebe.

Also, ich kann und werde dir nicht sagen, dass du ab- oder zunehmen wirst. Was ich dir in Aussicht stelle, ist, dass sich die Beschäftigung mit Body Positivity auf deinen Wunsch abzunehmen auswirken wird.

Durch ein dickes, fettes JA zu dir selbst. (Das Wortspiel ist beabsichtigt!)

Schau zu Beginn darauf, was dir guttut und was dich unter Stress setzt, was dir Spaß macht, was vielleicht momentan belastend für dich ist.  Reflektiere, wo in deinem Leben du deine Bedürfnisse erfüllst und wo vielleicht (noch) nicht. Dazu kannst du auch wertvolle Hinweise in deiner Vergangenheit finden – ohne, dass du alles in Frage stellen musst, was war und was ist. Es geht darum, Verständnis für dich selbst zu entwickeln und zukünftig Entscheidungen zu treffen, die für dich sind.

Unser Leben dürfen wir >>von innen nach außen<< leben, das heißt du darfst deine Bedürfnisse in den Vordergrund stellen. Statt immer nur auf die Anforderungen von außen zu reagieren und dich vielleicht zu verbiegen, darfst du fragen, was dir guttut.

Zuerst mal – du bist nicht allein. Wenn du Body Positivity folgst, wirst du dich immer wie in einer Gruppe fühlen. Egal, ob du dich öffentlich für Body Positivity aussprichst oder es für dich privat machst, du wirst mehr Frauen sehen, bemerken und auch kennenlernen, die so (oder ähnlich) sind wie du. Und das tut dir als sozialem Wesen Mensch sehr gut, denn du hast einen mentalen Rückhalt.

Und du wirst Glaubenssätze ablegen, die dich begrenzen. Du wirst mehr und mehr Entscheidungen treffen, die dich zufriedener machen. Diese Selbstfürsorge ist der Schlüssel für ein glückliches, schönes – und wenn du so willst – besseres Leben.

Body Positivity ist eine Reise, die in deinem Tempo abläuft und dich dort abholt, wo du stehst. Die einzelnen Etappen (siehe Frage 2: Wie gelingt dir der Einstieg in Body Positivity?) können unterschiedlich schnell oder langsam ablaufen.

Unabhängig vom zeitlichen Ablauf ist nur eines wichtig: nämlich, dass du dich für Liebe statt Hass entscheidest. Und dass du dir immer wieder vor Augen führst, dass dein Wert nicht von deinem Aussehen abhängt.

Das ist einer der ‚beliebtesten‘ Vorwürfe an Body Positivity: dass es nur eine faule Ausrede wäre, um dick zu bleiben, seinen Körper zu vernachlässigen und sich mit Essen vollzustopfen. Aus meiner Sicht ist das genaue Gegenteil der Fall – durch die Beschäftigung mit dir selbst, deinen Wünschen, Bedürfnissen und Zielen wirst du immer öfter für dich günstigere Entscheidungen treffen. Und du wirst dich wundern, die werden nicht immer bequem sein 😉

Und merk dir eines – ganz wichtig: Es ist dein verdammtes Grundrecht, glücklich und zufrieden zu sein. Und zwar genauso, wie du gerade bist! Du schuldest niemandem einen schlanken Körper. Ja, du schuldest der Welt noch nicht einmal deine Gesundheit. Du darfst tun, was du für richtig hältst.

Ja, absolut! Body Positivity bedeutet eben nicht, dass du alles an dir akzeptieren, mögen oder gar lieben musst. Mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür entwickeln, deinen Körper zu lieben, ohne dass du jede einzelne Stelle (oder auch mehrere Teile deines Körpers) wunderschön findest.

Außerdem ist Body Positivity wie eine Lawine (im besten Sinne): aus einem kleinen Schneeball – deiner Entscheidung, deinen Körper nicht mehr abzuwerten – wird mit der Zeit eine riesige „Liebes-Lawine“, die immer größer wird, solange du sie nicht stoppst und sie eben weiter mit body-positiven Gedanken und Verhalten „fütterst“. Das heißt du wirst immer wieder Veränderungen an deinem Gefühl für deinen Körper feststellen.

Laut Wikipedia ist Selbstliebe „die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst.“ Es geht um Selbstakzeptanz, Selbstachtung und Selbstwert.

Bei Body Positivity geht es darum, deinen Selbstwert nicht (mehr) an deinem Äußeren festzumachen. Body Positivity fokussiert sich auf Themen rund um deinen Körper, während Selbstliebe allumfassender ist. Über kurz oder lang wirst du via Body Positivity bei der Selbstliebe landen. Body Positivity ist also der perfekte Einstieg, um dich selbst allumfassend zu lieben zu lernen.

Ich verstehe mich als Body Positivity-Coach, weil ich so viele Frauen wie möglich mit Liebe für ihren Körper „anstecken“ möchte. Ich trage den Gedanken in die Welt, den Körper unabhängig vom Aussehen zu ehren und zu lieben. Für manche mag das radikal sein. Radikal, weil ungewohnt, denn wir sind alle vollkommen beeinflusst vom Schönheitsideal.

Als meine Kundin musst du nicht radikal sein, du darfst deine Body Positivity-Reise ganz für dich antreten. Gemeinsam schauen wir uns an, wie du über deinen Körper, über das Dicksein oder Essen denkst und sprichst. Wir erschaffen deine klare Vision für deinen Körper und dein Leben mit ihm. Training gibt es auch – wir trainieren Achtsamkeit, Genuss, Entspannung und Dankbarkeit – alles, was du brauchst, um in Liebe mit deinem Körper zu existieren. Und wenn du willst, finden wir auch Alternativen für dein Essverhalten. Am Ende steht eine tiefe Freundschaft mit deinem Körper. Und vielleicht sogar Liebe.

Hast du eine Idee bekommen, wie ausgerechnet Body Positivity dein vermeintliches Gewichtsproblem endgültig lösen kann? Ja, denn sie hat das Zeug dazu.

Es braucht nur die eine, kleine Entscheidung von dir, es auszuprobieren. Und morgen früh im Spiegel dein Profil nicht mehr strafend zu betrachten, sondern dir einfach mal zuzuzwinkern – als Zeichen, dass du ab sofort mit deinem Körper zusammenarbeiten möchtest. Und dann steht einer großen Liebesgeschichte nichts mehr im Weg 🧡

Hast du weitere Fragen zu Body Positivity? Dann schreib mir sehr gern eine Nachricht